0
Allein - Reinhard Mey
0 0

Allein Reinhard Mey

Allein - Reinhard Mey
Er drang mir in die Seele, weiß Gott, wie er mich traf
Der Spott der guten Kinder, ich war das schwarze Schaf
Im Pausenhof, die Tränen niederkämpfend, stand ich stumm
Der Inhalt meines Ranzens lag verstreut um mich herum
Wie wünscht‘ ich mir beim Aufsammeln eine helfende Hand
Ein Lächeln, einen Trost, und da war keiner, der sich fand
Ich hatte keinen Freund und schlechte Noten, ist ja wahr
Und unmoderne Kleider und widerspenst‘ges Haar

Allein
Wir sind allein
Wir kommen und wir gehen ganz allein
Wir mögen noch so sehr geliebt, von Zuneigung umgeben sein:
Die Kreuzwege des Lebens geh‘n wir immer ganz allein
Allein
Wir sind allein
Wir kommen und wir gehen ganz allein

Wir war‘n uns alle einig in dem großen Saal
Wir hatten große Pläne und ein großes Ideal
Ich war der Frechste und der Lauteste und hatte Schneid
Ich wußte: unsre Stärke war unsre Geschlossenheit
Doch mancher, der von großer, gemeinsamer Sache sprach
Ging dabei doch nur seiner kleinen eig‘nen Sache nach
Und als sich ein Held nach dem andern auf die Seite schlich
Stand einer nur im Regen, und der eine, der war ich
Comments (0)
The minimum comment length is 50 characters.
Information
There are no comments yet. You can be the first!
Login Register
Log into your account
And gain new opportunities
Forgot your password?