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Kabale und Liebe - 3. Szene (4. Akt) - Friedrich Schiller
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Kabale und Liebe - 3. Szene (4. Akt) Friedrich Schiller

Kabale und Liebe - 3. Szene (4. Akt) - Friedrich Schiller
Der Hofmarschall und Ferdinand.

Hofmarschall (ins Zimmer trippelnd). Sie haben den Wunsch blicken lassen, mein Bester –

Ferdinand (vor sich hinmurmelnd). Einem Schurken den Hals zu brechen. (Laut.) Marschall, dieser Brief muß Ihnen bei der Parade aus der Tasche gefallen sein – und ich (mit boshaftem Lachen) war zum Glück noch der Finder.

Hofmarschall. Sie?

Ferdinand. Durch den lustigsten Zufall. Machen Sie's mit der Allmacht aus.

Hofmarschall. Sie sehen, wie ich erschrecke, Baron.

Ferdinand. Lesen Sie! Lesen Sie! (Von ihm weggehend.) Bin ich auch schon zum Liebhaber zu schlecht, vielleicht lass' ich mich desto besser als Kuppler an.

(Während Jener liest, tritt er zur Wand und nimmt zwei Pistolen herunter.)

Hofmarschall (wirft den Brief auf den Tisch und will sich davon machen). Verflucht!

Ferdinand (führt ihn am Arm zurück). Geduld, lieber Marschall. Die Zeitungen dünken mich angenehm. Ich will meinen Finderlohn haben. (Hier zeigt er ihm die Pistolen.)

Hofmarschall (tritt bestürzt zurück). Sie werden vernünftig sein, Bester.

Ferdinand (mit starker, schrecklicher Stimme). Mehr als zu viel, um einen Schelmen, wie du bist, in jene Welt zu schicken! (Er dringt ihm die eine Pistole auf, zugleich zieht er sein Schnupftuch.) Nehmen Sie! Dieses Schnupftuch da fassen Sie! – Ich hab's von der Buhlerin.

Hofmarschall. Über dem Schnupftuch? Rasen Sie? Wohin denken Sie?
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