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Egmont - Kapitel 2 - Johann Wolfgang von Goethe
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Egmont - Kapitel 2 Johann Wolfgang von Goethe

Egmont - Kapitel 2 - Johann Wolfgang von Goethe
                                             Erster Aufzug
                    Armbrustschießen. Soldaten und Bürger mit Armbrüsten

        Jetter, Bürger von Brüssel, Schneider, tritt vor und spannt die Armbrust. Soest, Bürger von Brüssel, Krämer.

Soest. Nun schießt nur hin, daß es alle wird! Ihr nehmt mir's doch nicht! Drei Ringe schwarz, die habt Ihr Eure Tage nicht geschossen. Und so wär' ich für dies Jahr Meister.

Jetter. Meister und König dazu. Wer mißgönnt's Euch? Ihr sollt dafür auch die Zeche doppelt bezahlen; Ihr sollt Eure Geschicklichkeit bezahlen, wie's 'recht ist.

                         (Buyck, ein Holländer, Soldat unter Egmont.)

Buyck. Jetter, den Schuß handl' ich Euch ab, teile den Gewinst, traktiere die Herren: ich bin so schon lange hier und für viele Höflichkeit Schuldner. Fehl ich, so ist's, als wenn Ihr geschossen hättet. -

Soest. Ich sollte dreinreden: denn eigentlich verlier ich dabei. Doch, Buyck, nur immerhin.

Buyck (schießt). Nun, Pritschmeister, Reverenz! – Eins! Zwei! Drei! Vier!

Soest. Vier Ringe? Es sei!

Alle. Vivat, Herr König, hoch! und abermal hoch!

Buyck. Danke, ihr Herren. Wäre Meister zu viel! Danke für die Ehre.

Jetter. Die habt Ihr Euch selbst zu danken.

                         (Ruysum, ein Friesländer, Invalide und taub.)
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