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Ständchen - Friedrich Nietzsche
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Ständchen Friedrich Nietzsche

Ständchen - Friedrich Nietzsche
Herab läßt sich der Wolke Saum
Herbstregen tropft auf Strauch und Baum
Der Baum siecht hin im Blätterfall --
Und dennoch singt die Nachtigall!

Es ist bereits spät an der Zeit
Und schlummerst du schon, braune Maid?
Hörst du den Nachtigallenschall
Das trübe Lied der Nachtigall?

Es gießt der Regen stark im Ort
Die Nachtigall singt trotzdem fort
Und wer da hört ihr trübes Lied
Dem wird das Herz so schwer und müd'!

Ei, schläfst du, braunes Kind, noch nicht!
Horch, was das Vöglein singt so schlicht:
Denn meine Liebe ist's, die singt
Ist meine Seele, die verklingt!
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