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Das Haus an der Ampel (Skizzenbuch) - Reinhard Mey
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Das Haus an der Ampel (Skizzenbuch) Reinhard Mey

Das Haus an der Ampel (Skizzenbuch) - Reinhard Mey
[Songtext zu „Das Haus an der Ampel (Skizzenbuch)“]

[Strophe 1]
Manchmal fahre ich aus 'ner alten Gewohnheit
'Ne Ausfahrt zu spät von der Autobahn raus
Dann nehm' ich den Schleichweg durchs Dorf bis zur Ampel
Dann halt ich genau vor meinem Elternhaus
Da steht es noch immer wie vor hundert Jahr'n
Als wir darin lebten, uneitel und schlicht
Ein bisschen verwittert, ein bisschen verlassen
Das Gartentor offen, im Flurfenster Licht
Die Farbe der Haustür ist abgeblättert
Das Fensterchen darin hat einen Sprung
Der Klingelknopf über dem Namen verrostet
Doch die Glocke klingt wie in der Erinnerung, mhm, mhm

[Strophe 2]
Meine Mutter macht auf, ihre Hände zittern wie immer ein wenig
Es riecht nach Kaffee und ein bisschen nach Rauch
Obwohl Vater ja angeblich schon lange nicht mehr raucht
Ich seh' ihn im Sessel vor seinem alten Röhrenradio
Die Augen geschlossen und er dirigiert
Seinen Mozart, ich habe ihm rot auf der Skala
Seine Lieblingssender mit Edding markiert
In der Diele hängt dieser Trevira-Mantel
Die steinalte Katze schnurrt leis vor sich hin
Wie seh'n mich die beiden, was werden sie sagen
Jetzt wo ich selbst so grau wie sie geworden bin? Mhm, mhm
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