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Horsti Schmandhoff - Franz Josef Degenhardt
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Horsti Schmandhoff Franz Josef Degenhardt

Horsti Schmandhoff - Franz Josef Degenhardt
Ihr, die Kumpanen aus demselben Viertel voller Ruß
Aus gleichen grauen Reihenhäusern und aus gleichem Guss
Mit gleicher Gier nach hellen Häusern, Rasen, Chrom und Kies
Nach schlanken Frauen, Kachelbad - Kumpanen, die ihr dies
Fast alle heute habt und nur noch ungern rückwärts seht
Wenn ihr euch trefft, per Zufall, irgendwo zusammensteht
Von neuen Dingen sprecht und über alte Witze lacht
Und einer von euch fragt:
"Wer weiß, was Horsti Schmandhoff macht?"
Kumpanen, dann, dann fällt euch ein:
Ihr wolltet mal genau wie Horsti Schmandhoff sein

Im passenden Kostüm der Zeit, stets aus dem Ei gepellt
Hat er mit knappen Gesten eure Träume dargestellt -
Der Sohn einer Serviererin, der Horsti, schmal und blond
Mit jenem Zug zum Höheren um Nase, Kinn und Mund
Am Tag, als der ins Viertel kam und abends vor der Tür
In Lederhose, weißem Hemd auf dem Schifferklavier
Sein Stückchen spielte,"Bergmannsglück", und beim"Glückauf tara"
Die Locke aus der Stirne warf und in den Himmel sah
Schon da, Kumpanen - fällt's euch ein? -
Da wolltet ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein

Auch, als er dann als Fähnleinführer, Hand mit Siegelring
Am Fahrtenmesser, das ganz los, als Ehrendolch da hing
In Halbschuhen, weißen Söckchen und mit kurzem Tänzeltritt
Und Wackelhintern neben seinem Fähnlein einherschritt
Und bald darauf in Uniform auf Sonderurlaub kam
Sein Panzerkäppi schiefgesetzt, das EK-zwo abnahm
Es zeigte und erzählte, wie er kurz vor Stalingrad
12 Stalinorgeln, 50 Iwans plattgefahren hat
Kumpanen, da, gesteht euch ein
Da wolltet ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein
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