
Kabale und Liebe - 7. Szene (5. Akt) Friedrich Schiller
"Kabale und Liebe - 7. Szene (5. Akt)" by Friedrich Schiller is a dramatic piece from a play, not a song, reflecting themes of love, betrayal, and social class conflict. The emotional intensity highlights the struggles of the protagonists against societal constraints. Its impact lies in its exploration of human passion and tragedy. #ClassicalDrama
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Ferdinand und Luise.
Sie kommt langsam mit dem Lichte zurück, setzt es nieder und stellt sich auf die entgegengesetzte Seite vom Major, das Gesicht auf den Boden geschlagen und nur zuweilen furchtsam und verstohlen nach ihm hinüberschielend. Er steht auf der andern Seite und sieht starr vor sich hinaus.
(Großes Stillschweigen, das diesen Auftritt ankündigen muß.)
Luise. Wollen Sie mich accompagnieren, Herr von Walter, so mach' ich einen Gang auf dem Fortepiano. (Sie öffnet den Pantalon.)
(Ferdinand gibt keine Antwort. Pause.)
Luise. Sie sind mir auch noch Revanche auf dem Schachbrett schuldig. Wollen wir eine Partie, Herr von Walter? (Eine neue Pause.)
Luise. Herr von Walter, die Brieftasche, die ich Ihnen einmal zu sticken versprochen – ich habe sie angefangen – Wollen Sie das Dessin nicht besehen? (Wieder eine Pause.)
Luise. Ich bin sehr elend!
Ferdinand (in der bisherigen Stellung). Das könnte wahr sein.
Luise. Meine Schuld ist es nicht, Herr von Walter, daß Sie so schlecht unterhalten werden.
Ferdinand (lacht beleidigend vor sich hin). Denn was kannst du für meine blöde Bescheidenheit?
Luise. Ich hab' es ja wohl gewußt, daß wir jetzt nicht zusammen taugen. Ich erschrak auch gleich, ich bekenne es, als Sie meinen Vater verschickten – Herr von Walter, ich vermuthe, dieser Augenblick wird uns Beiden gleich unerträglich sein – Wenn Sie mir's erlauben wollen, so geh' ich und bitte einige von meinen Bekannten her.
Ferdinand. O ja doch, das thu'. Ich will auch gleich gehn und von den meinigen bitten.
Luise (sieht ihn stutzend an). Herr von Walter?
Sie kommt langsam mit dem Lichte zurück, setzt es nieder und stellt sich auf die entgegengesetzte Seite vom Major, das Gesicht auf den Boden geschlagen und nur zuweilen furchtsam und verstohlen nach ihm hinüberschielend. Er steht auf der andern Seite und sieht starr vor sich hinaus.
(Großes Stillschweigen, das diesen Auftritt ankündigen muß.)
Luise. Wollen Sie mich accompagnieren, Herr von Walter, so mach' ich einen Gang auf dem Fortepiano. (Sie öffnet den Pantalon.)
(Ferdinand gibt keine Antwort. Pause.)
Luise. Sie sind mir auch noch Revanche auf dem Schachbrett schuldig. Wollen wir eine Partie, Herr von Walter? (Eine neue Pause.)
Luise. Herr von Walter, die Brieftasche, die ich Ihnen einmal zu sticken versprochen – ich habe sie angefangen – Wollen Sie das Dessin nicht besehen? (Wieder eine Pause.)
Luise. Ich bin sehr elend!
Ferdinand (in der bisherigen Stellung). Das könnte wahr sein.
Luise. Meine Schuld ist es nicht, Herr von Walter, daß Sie so schlecht unterhalten werden.
Ferdinand (lacht beleidigend vor sich hin). Denn was kannst du für meine blöde Bescheidenheit?
Luise. Ich hab' es ja wohl gewußt, daß wir jetzt nicht zusammen taugen. Ich erschrak auch gleich, ich bekenne es, als Sie meinen Vater verschickten – Herr von Walter, ich vermuthe, dieser Augenblick wird uns Beiden gleich unerträglich sein – Wenn Sie mir's erlauben wollen, so geh' ich und bitte einige von meinen Bekannten her.
Ferdinand. O ja doch, das thu'. Ich will auch gleich gehn und von den meinigen bitten.
Luise (sieht ihn stutzend an). Herr von Walter?
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