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Don Carlos, Infant von Spanien - Kapitel 21 - Friedrich Schiller
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Don Carlos, Infant von Spanien - Kapitel 21 Friedrich Schiller

Don Carlos, Infant von Spanien - Kapitel 21 - Friedrich Schiller
                                             Fünfter Akt.
Ein Zimmer im königlichen Palast, durch eine eiserne Gitterthüre von einem großen Vorhof abgesondert, in welchem Wachen auf und nieder gehen.
                                             Erster Auftritt.

Carlos,an einem Tische sitzend, den Kopf vorwärts auf die Arme gelegt, als wenn er schlummerte. Im Hintergrunde des Zimmers einige Officiere, die mit ihm eingeschlossen sind. Marquis von Posa tritt herein, ohne von ihm bemerkt zu werden, und spricht leise mit den Officieren, welche sich sogleich entfernen. Er selbst tritt ganz nahe vor Carlos und betrachtet ihn einige Augenblicke schweigend und traurig. Endlich macht er eine Bewegung, welche diesen aus seiner Betäubung erweckt.

Carlos (steht auf, wird den Marquis gewahr und fährt erschrocken zusammen. Dann sieht er ihn eine Weile mit großen starren Augen an und streicht mit der Hand über die Stirne, als ob er sich auf etwas besinnen wollte).

Marquis.
Ich bin es, Carl.

Carlos (gibt ihm die Hand).
Du kommst sogar noch zu mir?
Das ist doch schön von dir.

Marquis.
Ich bildete
Mir ein, du könntest deinen Freund hier brauchen.

Carlos.
Wahrhaftig? Meintest du das wirklich? Sieh!
Das freut mich – freut mich unbeschreiblich. Ach!
Ich wußt' es wohl, daß du mir gut geblieben.

Marquis.
Ich hab' es auch um dich verdient.
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